Ereignisreiche Tage in den Alpen…..

Ein großes Vorhaben motivierte Philipp Schäddel, der für das Granfondo-Team Alpecin startet, sich in diesem Jahr mal wieder in Top-Form zu präsentieren: Er wollte beim Ötztaler Radmarathon weit vorne dabei sein.
Wer Philipp in den Wochen zuvor beim Training im Schwarzwald begegnete, merkte, dass hier kein gewöhnlicher Hobbyfahrer unterwegs ist.
Bereits Ende Juli bei der 40. Ausgabe des Giro delle Dolomiti belegte Philipp den zweiten Gesamtrang, einen Platz vor seinem Teamkollegen, dem Ex-Profi Jörg Ludewig. Das Einzelzeitfahren von Bozen nach Obereggen über 618 Höhenmeter konnte er sogar für sich entscheiden. Leider ereilte ihn wie im vergangenen Jahr das Sturzpech, in diesem Jahr gleich zwei Mal.

Sieg beim Bergzeitfahren des Giro delle Dolomiti

Sieg beim Bergzeitfahren des Giro delle Dolomiti


Trotz der Verletzung lief beim Ötztaler am vergangenen Sonntag zunächst alles nach Plan. Bis in den Jaufenpass hinein konnte Philipp in einer vierköpfigen Spitzengruppe, darunter Jörg Ludewig und der Forchheimer Bernd Hornetz, einen respektablen Vorsprung auf die Verfolger herausfahren. Dann machte sich der verletzte Muskel bemerkbar und Philipp musste aufgeben.
Philipp Schäddel beim Ötztaler

Philipp Schäddel beim Ötztaler


Am Ende gewann dennoch ein Fahrer aus unserer Region diese „inoffizielle Weltmeisterschaft der Marathonfahrer“: Der 48-jährige Bernd Hornetz fuhr quasi ständig vorneweg über Kühtai, Brenner, Jaufen und Timmelsjoch über 5500 Höhenmeter und siegte in einer fabelhaften Zeit von unter 7 Stunden!!
www.alphafoto.com

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Einen Tag zuvor standen drei Fahrer der RSG bei einem weniger beachteten, dabei aber noch härteren Ereignis am Start: Dem Alpenbrevet in der Schweiz. Thomas Senski, Verfasser der folgenden Zeilen, Stephan Melcher und Manfred Walz nahmen mit der 276 km langen Platinrunde die längste Strecke des Tages in Angriff. Dabei galt es insgesamt fünf Pässe mit 7000 Höhenmetern zu absolvieren.
Zum Auftakt ging es direkt nach dem Start den Grimselpass hinauf. Hier sortierte sich das Feld der insgesamt 2500 Starterinnen und Starter, so dass auf der Passhöhe höchstens 20-er Gruppen zu sehen waren. Die drei Rastatter starteten ganz vorne im Feld, so dass sie nicht in Positionskämpfe verwickelt wurden. Der kurzen Abfahrt ins Rhonetal folgende der Aufstieg zum knapp 2500 Meter hoch gelegenen Nufenenpass. Jeweils auf den Pässen gab es für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Verpflegung. Bei herrlichem Sonnenschein eine äußerst wichtige Angelegenheit. „Ich müsste heute um die 10 Liter getrunken haben“, überschlug Thomas Senski nach dem Zieleinlauf.
Nun folgte eine lange Abfahrt ins Tessin bis hinunter nach Biasca. Hier war es wichtig eine gut funktionierende Gruppe beisammen zu haben, damit man nicht die ganze Zeit alleine Führungsarbeit leisten musste. Nach dem eher gemäßigten Aufstieg zum Lukmanier und zum Oberalp ging es zum letzten Höhepunkt des Tages, dem Sustenpass. „Hier bin ich im letzten Jahr regelrecht eingegangen, aber in dieses Mal habe ich das Essen besser vertragen und ein wenig mehr trainiert, so dass ich bis fast ganz oben ein ordentliches Tempo fahren konnte“ resümierte Senski. Mit einer Fahrzeit von 10 Stunden und 35 Minuten konnte er mit dem 13 Platz sehr zufrieden sein. Ganz nach vorne waren die Abstände recht groß, aber zu Rang sechs fehlten lediglich sieben Minuten. Knapp eine Stunde später erreichte Stephan Melcher das Ziel in 11 Stunden 26 Minuten, Manfred Walz benötigte für die mit vielen Schwierigkeiten gespickte Strecke genau 13 Stunden. Insgesamt kamen bei der großen Runde 257 Männer und vier Frauen ins Ziel. Die meisten Radsportlerinnen und Radsportler bevorzugten an diesem Tag die Gold- bzw. Silberrunden mit 172 und 132 Kilometern. Alles in allem beschrieben die RSG-ler den Tag als tolles Landschaftserlebnis mit Wettkampfcharakter und einigen Schmerzen, die wohl aber schnell wieder in Vergessenheit geraten werden.
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Vielleicht beehren uns einige der genannten Radsportler bei den anstehenden Ereignissen, dem Bergzeitfahren und / oder dem Einzelzeitfahren? Das wäre eine tolle Sache, wenn wir Philipp, Bernd, Thomas, Stephan oder Manni auf der Startliste stehen hätten.